Reaktion von Autorin Monique Baeriswyl-Mauron (Aventia I und II), ausgebildete Pâtissière, auf «echt süss»:
«Wer das Romänchen echt süss liest, bekommt unweigerlich Appetit auf eine der verträumten Süssigkeiten. Die Geschichte hat mir unter anderem wieder den romantischen Blick auf den Beruf gezeigt, mit dem ich damals in die Lehre gestartet bin. Als Teenager habe ich sehr gerne gebacken, dekoriert, modelliert, kreiert und selbstverständlich probiert. Der Alltag in der Backstube war dann ziemlich ernüchternd. 6-Tage-Woche und ein Zimmerchen unter dem Dach. Der Ton rau. Nicht einen Krümel durften wir naschen. Abschnitte wurden für Studentenschnitten wiederverwertet. Fehler wurden bestraft. Ich erinnere mich, als ich einmal 20 Kilogramm Zopfteig gemacht hatte, war ich plötzlich nicht mehr sicher, ob ich die Hefe beigefügt hatte oder nicht. Sobald der Lehrmeister die Backstube kurz verlassen hatte, wandte ich mich besorgt an den Mitarbeiter, der nie viel redete und stets in sich gekehrt war. Wie war ich froh, als er mir den Trick verriet, ein klein wenig Teig in lauwarmes Wasser zu geben. Bleibt das Teigkügelchen am Boden, fehlt die Hefe, steigt es, ist Hefe drin. Ich hatte Glück, die Hefe war drin und der Lehrmeister hat nichts mitbekommen.
Ich schweife ab... Katharina Boss Brawands Geschichte um den Pâtissier Frank Roth hat mir bestens gefallen. Die Idee, Träume, Liebesbotschaften und Glück mit Pâtisserie zu verbinden, ist sehr hübsch. Sie hat mir für einen Moment wieder den ungetrübten Blick geschenkt, dem ich damals gefolgt bin. Gerne hätte ich das eine oder andere Rezept nachgebacken. Und doch muss nicht alles preisgegeben werden, denn so kreiert jede Leserin, jeder Leser die Naschereien in der Fantasie, und die sind dann sogar kalorienfrei. Herzliche Gratulation zur feinen, leisen und süssen Geschichte!
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